Michał Figura / Aleksandra Mizielińska & Daniel Mizieliński (Ill.), Wölfe

Michał Figura ist ein polnischer Natur-und Wolfsforscher, der über einen längeren Zeitraum acht Wölfe, beziehungsweise ihre Rudel, beobachtet hat und kindgerecht alle Fragen beantwortet, die dazu auftauchen können. Verpackt in einem ziemlich coolen Comic, lernen Kinder (und auch Erwachsene), wie Wölfe geortet, wie ihre Routen nachverfolgt werden können und wie groß dabei ihr Revier ist. Dabei wird sehr detailreich beschrieben, wie Fotofallen und Wildkameras funktionieren und warum Kot- und DNA-Proben genommen werden. Indessen können Kinder und Eltern die Menschen, die sich mit Wolfsschutz beschäftigen, hautnah bei ihrer abwechslungsreichen Arbeit begleiten.

Michał Figura / Aleksandra Mizielińska & Daniel Mizieliński (Ill.)
Wölfe. Wahre Geschichten
Aus dem Polnischen von Marlena Breuer und Thomas Weiler
Moritz Verlag, 32,– Euro
Ab 10 Jahren.

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Philip Bunting, Das Lexikon einzigartiger Tiere

Philip Bunting stellt in diesem ungewöhnlichen Sachbuch lauter Tiere vor, die lustig aussehen, sich merkwürdig verhalten und die selten im Scheinwerferlicht stehen. Kleine, wie der Mistkäfer, der (zum Glück) keine Nase hat. Hätte er eine, würde er vielleicht nicht seinen Lieblingsbetätigungen – Mist fressen und Mist rollen – nachgehen. Und Größere, wie das unfassbar niedlich aussehende Quokka, das aber gerne mal zubeißt (und zudem eine echt eklige Angewohnheit hat), oder die Tennessee-Ziege, die, anders als andere Ziegenarten, einfach in Ohnmacht fällt, wenn sie sich erschrickt. Derlei und weitere Sonderbarkeiten erschließen die Vielfalt und Schönheit der Tierwelt. Dieses Sachbuch enthält so viele skurrile Fakten, dass gerne auch mal gelacht werden darf!
Philip Bunting
Das Lexikon einzigartiger Tiere
Aus dem Englischen von Eva Sixt
Carlsen Verlag, 16,– Euro
Ab 8 Jahren.
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Frank Maria Reifenberg, An den Ufern des Orowango

Der Ort Bokkelsen, wo Gustav lebt, ist wahrscheinlich der langweiligste der ganzen Welt. Bis zu dem Tag, an dem der Circus Corelli dort gastiert und lauter schillernde Menschen die Straßen bevölkern: Männer auf Hochrädern oder auf einem echten Elefanten, Tuba-Spieler und Clowns, denen ein Wagen mit Käfig hinterherrollt. Darin werden »echte Kannibalen aus den Tiefen des afrikanischen Dschungels« als sensationelles Highlight angepriesen. Für die Norddeutschen ist es das erste Mal, dass sie schwarze Menschen sehen, die in ihren Augen Wilde sind. Gustav sieht nur Menschen. Er macht Bekanntschaft mit Kulu, der dem Circus entfliehen konnte, und lauscht gespannt seinen Erzählungen. Der Junge stammt aus einem Dorf am Orowango, wurde dort von Geistlichen unterrichtet und von einem reichen Mann seinen Eltern abgekauft, damit in Europa Menschen Geld zahlen, nur um ihn und andere Schwarze zu sehen. Kulu sehnt sich nach seiner Heimat, seiner Familie, und weil auch Gustav eine Verbindung zum Kongo hat, machen sich beide auf die gefahrvolle Reise dorthin. Verpackt in eine spannende Abenteuergeschichte erzählt Frank Maria Reifenberg von einer ungewöhnlichen Freundschaft, von Anfeindungen und Zusammenhalt, von Kolonialismus und den Anfängen des Rassismus. Im Nachwort gibt Demba Sanoh eine geschichtliche Einordnung.

Frank Maria Reifenberg
An den Ufern des Orowango
Gustavs und Kulus abenteuerliche Reise zum Kongo
Ueberreuter Verlag, 16,– Euro
Ab 14 Jahren.

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Linda Dielemans / Sanne te Loo (Ill.), Zeit der Bronze. Schimmernde Schätze aus dunkler Vergangenheit

Linda Dielemans, Schriftstellerin und Archäologin, geht in diesem umfangreichen, lebendig geschriebenen und stimmungsvoll illustrierten Buch der Frage nach, warum wertvolle Bronzeobjekte selten in der Nähe von Siedlungen, hingegen oft in Sümpfen, Mooren oder Flüssen gefunden wurden. Leider kann man auch als Archäologin keine 4.000 Jahre in der Zeit zurückreisen und die Menschen direkt befragen, sie muss ein riesiges Puzzle an Fundstücken und Fundorten zusammensetzen, das als Gesamtbild eine Fülle von Geschichten erzählt. Ein wahres Schmuckstück und Wissensvermittlung vom Feinsten!

Linda Dielemans / Sanne te Loo (Ill.)
Zeit der Bronze. Schimmernde Schätze aus dunkler Vergangenheit
Aus dem Niederländischen von Rolf Erdorf
ultramar media, 22,– Euro
Ab 10 Jahren.

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Hardy Hinrichs, Der Riese von nebenan

Theodor ist neu in der Gegend und fühlt sich recht einsam. Er vertreibt sich die Zeit damit, seine Nachbarn zu beobachten, und bemerkt dabei, dass jemand Neues bei ihnen eingezogen ist: ein Riese! Schon dreht sich sein Gedankenkarussell. Nach der Frage, wie so ein Riese aussehen und wo er herkommen könnte, kommt er zu den wirklichen Problemen: Wie bekommt man einen Riesen satt? Wo soll er schlafen? Und wie geht er zum Klo? Andererseits sieht Theodor aber durchaus auch Vorteile darin, einen Riesen zu beheimaten. Beim Fußballspielen wäre er ein prima Torwart, er käme an die Süßigkeiten auf dem Küchenschrank heran und den Spinat, den der Junge nicht mag, würde der Riese bestimmt verputzen. Irgendwann ist die Neugierde so groß, dass er den Riesen unbedingt kennenlernen möchte. Er erlebt nicht nur eine Riesenüberraschung, sondern findet auch noch einen neuen Freund. Eine wunderbare Fantasiereise, an der Kinder ihre Freude haben werden.

Hardy Hinrichs
Der Riese von nebenan
Edition Pastorplatz, 16,– Euro
Ab 4 Jahren.
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Erin Entrada Kelly, Irgendwo wartet das Leben

Fawn Creek, ein Ort ohne Ampel, der eintöniger kaum sein könnte. Bis zu dem Tag, als Orchid mit wilder Mähne und Faltenrock den Klassenraum der Siebten betrat. Mit ihr, die in New York geboren wurde und in Paris gelebt hat, hält die weite Welt Einzug in die Köpfe der Jugendlichen. Erst abwartend, dann immer neugieriger, wird Orchid auch von Greyson und Dorothy beäugt. Die beiden sind die Ersten, die die Nähe zur Neuen suchen, was wiederum die anderen irritiert. Bislang lebten sie zufrieden in ihrem Minikosmos aus Freundschaften, Befindlichkeiten und Sehnsüchten, in dem frische Impulse nur irritieren. Tatsächlich schafft es Orchid mit ihrer sanften Art, die alten Strukturen aufzubrechen und alle in ihrer Bequemlichkeit aufzumischen. Während sich in der Siebten vieles ändert, tauchen allerdings immer lautere Fragen auf, wer dieses schillernde Mädchen wirklich ist.
Erin Entrada Kelly hat ein schönes und leises Buch geschrieben, das das Herz erwärmt und den Horizont erweitert.

Erin Entrada Kelly
Irgendwo wartet das Leben
Aus dem Englischen von Birgitt Kollmann
dtv, 16,– Euro
Ab 11 Jahren.

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Oliver Scherz / Philip Waechter (Ill.), Sieben Tage Mo

Eigentlich ist Karl voller Liebe für seinen Zwillingsbruder Mo. Wenn da nicht die ganze Verantwortung wäre, die er für den geistig behinderten Mo tragen muss, weil die Eltern beruflich sehr eingespannt sind. Das führt zu Spannungen. Mit seinem besten Freund Hannes, mit dem er sich nicht einfach so zum Fußballspielen verabreden kann. Oder mit Nida, die er so gerne näher kennenlernen würde, die er aber gleich beim ersten Date wegen Mo versetzen muss. Manchmal wünscht er sich ein Leben ohne Mo, doch sofort plagt ihn das schlechte Gewissen. Oliver Scherz erzählt eine Geschichte voller berührender Momente und gibt tiefgehende Einblicke in die Gedankenwelt eines Jungen, der zwischen der Liebe zu seinem Bruder und dem Wunsch nach weniger Verantwortung für ihn hin- und hergerissen ist.

Oliver Scherz / Philip Waechter (Ill.)
Sieben Tage Mo
Thienemann Verlag, 16,– Euro
Ab 12 Jahren.
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Christian Tielmann / Pascal Nöldner (Ill.), The Game. Das Spiel erwacht

Es klingt wie ein wahr gewordener Traum: Macke und sein Freund Piddy dürfen eine Woche lang bei The Game teilnehmen, einem Mannschaftsspiel, bei dem sie Rätsel lösen und sich gefährlichen Herausforderungen stellen müssen. Dabei treten sechzehn Jugendliche in vier Teams gegeneinander an und müssen bei verschiedenen Herausforderungen so viele Punkte wie möglich sammeln. Macke und Piddy starten zusammen mit Lisa und Sepia euphorisch ins Spiel und sammeln die wichtigen Punkte, die sie gegen nützliche Gegenstände eintauschen können. Schnell stellen sie fest, dass die Spiele gefährlicher als gedacht sind. Als eine Riesenwelle für die Jugendlichen lebensbedrohlich wird und die erwachsenen Ansprechpartner verschwunden sind, wird allen klar, dass sie komplett auf sich gestellt in diesem Spiel bestehen müssen. Der packende Auftakt macht Lust auf mehr – gut, dass mit »Countdown am Vulkan« schon der nächste Band bereitliegt.

Christian Tielmann / Pascal Nöldner (Ill.)
The Game. Das Spiel erwacht
Fischer KJB, 13,– Euro
Ab 12 Jahren.

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Susanne Straßer, Waschbär wäscht Wäsche

Schrubb schrubb, wischi waschi … Waschbär liebt es, Wäsche zu waschen. Das wissen auch die anderen Tiere und bringen ihm schlammige Socken, schmutzige Pullis oder staubige Hosen vorbei. Ein Teil nach dem anderen füllt die Wäscheleine. Da die Sonne so schön scheint, ist die Wäsche im Nu trocken und kann wieder an die Tiere verteilt werden. Anscheinend hat sich der Waschbär aber nicht richtig gemerkt, welches Teil zu wem gehört, und das Kuddelmuddel ist groß! Wie gut, dass die Kinder gewiss das bessere Gedächtnis haben werden!

Susanne Straßer
Waschbär wäscht Wäsche
Peter Hammer Verlag, 14,90 Euro
Ab 3 Jahren.

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Stepha Quitterer / Claudia Weikert (Ill.), Pepe und der Oktopus auf der Flucht vor der Müllmafia

Mitten in der Nacht wacht Pepe vom Getrappel und Stimmengewirr unten auf der Straße auf. Irgendjemand ist abgehauen und wird nun lautstark gesucht, so viel kann er aufschnappen. Vorsichtig lugt er aus dem Fenster, sieht schwarze Limousinen mit Blaulicht, Männer mit Maschinenpistolen, die nur einen Augenblick später in seinem Kinderzimmer stehen. Was für ein Auftakt zu einer ziemlich abgefahrenen Geschichte! Gesucht wird ein Oktopus, den Pepe zum Glück verstecken konnte, ein krimineller Oktopus wohlgemerkt. Zum Glück kann sich die Krake verständlich machen und aufklären, warum sie gejagt wurde. Nun ist es an Pepe, den Oktopus zurück ins Meer zu bringen, damit er irgendwie wieder in seine Heimat, das Südchinesische Meer, gelangen und seine Mission beenden kann: die Weltmeere vor Plastik schützen. Klingt ziemlich verrückt, oder? Ist es auch, aber auf die allerbeste Weise! Einmal begonnen, flitzt man nur so durch die Geschichte und stellt am Ende fest, das selbst über 500 Seiten zu wenig sein können.

Stepha Quitterer / Claudia Weikert (Ill.)
Pepe und der Oktopus auf der Flucht vor der Müllmafia
Gerstenberg Verlag, 20,– Euro
Ab 10 Jahren.

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