Das Café Morelli ist schon seit Jahrzehnten im Familienbesitz und hat offenkundig die besten Zeiten hinter sich, trotzdem ist es für Joe der beste Ort der Welt. Aber das Umfeld hat sich verändert, die Kunden bleiben aus, und die Mutter will den Laden verkaufen. Als der Großvater einen Schlaganfall erleidet und damit die gute Seele des Cafés außer Gefecht gesetzt ist, wird in Joe der Wunsch immer stärker, das Morelli am Leben zu erhalten, mehr noch: ihm zu neuem Glanz zu verhelfen.
Jean Webster, Lieber Daddy-Long-Legs
Obwohl dieser Roman 1912 das erste Mal erschienen ist, hat er nichts von seinem Charme verloren. Auch heute noch können sich junge Leserinnen bestens mit der liebenswerten Jerusha identifizieren, mit ihr leiden und lachen und dem trostlosen John-Grier-Waisenhaus entfliehen. Ihre Aufnahme an der Uni hat ein unbekannter Gönner möglich gemacht, dort soll sie aufgrund ihrer Redegewandtheit und sprachlichen Begabung zur Schriftstellerin ausgebildet werden. Einzige Bedingung: Jerusha muss einmal im Monat einen Brief an den Unbekannten schreiben und über ihre Fortschritte berichten.
Frank Maria Reifenberg / Fréderic Bertrand (Ill.), House of Ghosts. Das verflixte Vermächtnis
Zugegeben, ein wenig windschief sieht das neue Haus schon aus, aber was 200 Jahre überdauert hat, wird so schnell schon nicht zusammenbrechen. Von New York ins hinterwäldlerische Kohlfincken zu ziehen ist schlimm genug, muss es dann ausgerechnet noch so ein olles Haus sein? Melli ist alles andere als begeistert! Bei ihrem Einzug ahnen aber weder Melli noch ihre Familie, dass das frisch geerbte Haus längst bewohnt ist. Weiterlesen
Mira Bartók Der Wunderling
Schuften, Leiden, Schweigen – das sind die wesentlichen Aufgaben eines jeden Erdlings. Selbst in einer Welt, in der die Grenzen zwischen Tieren und Menschen fließend sind, fällt jemand wie Erdling Nummer 13 auf: eine Mischung aus Mensch und Fuchs, mit nur einem Ohr und braunen Augen voller Traurigkeit. Die einzigen Hinweise aus seiner Zeit vor dem Waisenhaus sind ein kleines Stück Decke mit einem aufgestickten Buchstaben und ein goldener Schlüssel.
Neal Shusterman, Scythe – Die Hüter des Todes
Was wäre es für eine Welt, in der es keine Krankheiten mehr gäbe und die Menschen sich nach Lust und Laune resetten (sprich: verjüngen) könnten. Eine zu volle! Um die Bevölkerung stabil zu halten, entscheiden Scythes darüber, wer nachgelesen werden (also sterben) muss. Citra und Rowan wird eine Ausbildung zum Scythe angeboten, aber warum sollte sich jemand dem freiwillig aussetzen? Weiterlesen
John Boyne, Der Junge auf dem Berg
Seine Kindheit verbringt Pierrot mit seinen Eltern in Paris. Unbeschwert ist diese Zeit nicht: Seine Eltern versterben kurz nacheinander und Pierrot landet im Waisenhaus, bis sich eine bislang unbekannte Tante des Siebenjährigen annimmt und ihn zu sich holt. Diese Tante Beatrix ist Haushälterin im Berghof, der Sommerresidenz Adolf Hitlers.
Tom Booth, Bloß nicht blinzeln
Das Blinzelspiel hat nur eine einzige Regel: Bloß nicht blinzeln! Und darum geht es in diesem überaus entzückenden Bilderbuch. Das Mädchen fordert die Leser auf mitzuspielen. Und immer mehr neugierige Tiere gesellen sich zu ihr und wollen auch mitmachen. So schauen die Betrachter in weit aufgerissene Augen und haben hoffentlich selbst welche, denn verlieren will hier keiner.
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Jochen Till / Raimund Frey (Ill.), Luzifer junior. Zu gut für die Hölle
Natürlich liegt es nahe, dieses Buch als »höllisch gutes Lesefutter« zu beschreiben. Aber genau das ist es tatsächlich. Und es sprüht und brodelt vor skurrilen Ideen. Da ist die Hölle, die Luzifer später mal vom Papa übernehmen soll. Diese Hölle ist ein gut geführtes Unternehmen, in dem jeder seine gerechte Strafe bekommt. Und da ist Papa – nicht gerade technikaffin –, der von seinem Assistenten, der die papierlose Hölle einführen will, nahezu in den Wahnsinn getrieben wird. Vor allem aber ist da Luzifer junior, der viel zu lieb für so einen Höllenjob ist und auf der Erde lernen soll, wie man richtig böse wird.
Mark Janssen, Nichts passiert
Eine ganz hinreißende Hommage an die kindliche Fantasie hat der Niederländer Mark Janssen verfasst und illustriert. Sie beginnt damit, dass Nick und Sarah einander von ihrem Tag erzählen. Nichts Spannendes ist passiert, berichtet Nick. Weiterlesen
Aditi Khorana, Amrita. Am Ende beginnt der Anfang
Das friedliche Leben, das Prinzessin Amrita bislang führte, ist vorbei. Um das eigene Reich zu schützen, wird sie den Freund und Verbündeten ihres Vaters Sikander heiraten. In einem Harem zu leben ist für Amrita eine schreckliche Vorstellung. Außerdem haben die Frauen in ihrer neuen Heimat Makedon keinerlei Rechte. So weit wird es aber gar nicht erst kommen, denn Sikander hat schon im Vorfeld dafür gesorgt, Amritas Reich zu schwächen, und um ihr Leben zu retten, muss die Prinzessin fliehen.