922 Kilo frisches Antiquariat

Morgen früh dürfen wir uns mal wieder sportlich betätigen, denn wenn wir um 9.00 Uhr aufschließen, warten bereits 922 (neunhundertzweiundzwanzig) Kilo Bücher auf uns. Die müssen dann hoch in die erste Etage, sortiert und ausgezeichnet werden. Der morgige Tag ist arbeitsmäßig auf jeden Fall gerettet ;-)
Was wir für euch eingekauft haben? Lasst euch überraschen! Soviel sei verraten: Vorlesebücher, Kinderklassiker, Märchenbücher, Bilderbücher, Sachbücher und so manche Mädchenbücher, die wir noch nie preishalbiert hatten…
Und denkt dran: Freitag ist quasi der erste Ferientag und ab dann gibt’s als Trost für alle Daheimgebliebenen 20 % Ferien-Rabatt auf (grob geschätzt) 6.000 antiquarische Bücher!

Bye, bye, Lok…


»Mama, ich will in die Lok!«, haben wir gestern in unserer »Senior«-Buchhandlung in der Grafenstraße das letzte Mal gehört, denn die Lok hat nun (vorerst) ihren letzten Bestimmungsort erreicht.
In den nächsten Wochen wird in der ehemaligen Kinderbuchabteilung fleißig gewerkelt und ab Mitte April erstrahlt der Raum dann im völligen neuen Glanz und mit neuem Inhalt…

Schnüff…

Schöne spannende Spielideen…



Auf heißer Spur – Die schnelle Jagd nach dem richtigen Dieb!

Detektive aufgepasst – Edelsteindieb auf der Flucht!
Eine rasante Verfolgungsjagd beginnt. Aber was ist das? Plötzlich wimmelt die Stadt nur so von flüchtigen Einbrechern! Und alle sehen sich zum Verwechseln ähnlich…
Nehmt die Verfolgung des Täters auf und folgt den Hinweisen, die euch auf seine Fährte bringen. Jetzt heißt es: Gut kombinieren und schnell reagieren. Denn nur wer dem richtigen Dieb als Erster auf die Spur kommt, kassiert die Belohnung.

Ravenburger Spiele // € 9,95
Alter: ab 6
Für: 2-6 Spieler
Dauer: 15-20 Minuten



Ursula Lauster Vorschul-Spiele

Augen auf, kleine Maus!
Da staunt die Maus – in der Rumpelkammer sind die tollsten Sachen versteckt! Die Spieler müssen aber genau hinschauen, damit sie die zusammengehörigen Dinge auch entdecken. Im Verlauf des Spiels wird es immer schwieriger, den Überblick zu bewahren, da ist Konzentration gefragt. Wer findet die meisten Gegenstände in der Rumpelkammer?

Kosmos Spiele // € 5,80
Alter: ab 5
Für: 2-4 Spieler
Dauer: 15 Minuten

Verhexte Zahlen-Treppe
Die kleinen Hexen dürfen zum ersten Mal zum Hexentanz. Doch wo ist ihr Besen? Bestimmt im Keller! Flugs werden mit Hilfe des Farbwürfels und der unterschiedlich langen farbigen Streifen die verhexten Treppen zusammengebaut. Spielerisch lernen die Kinder mit der Zahlen-Treppe die Zahlen bis 10 und deren Größenverhältnis kennen.

Kosmos Spiele // € 5,80
Alter: ab 5
Für: 2-4 Spieler
Dauer: 15 Minuten

Schlaue Farben-Schlange
Die Spieler legen abwechselnd Farbkarten an die Schlange an. Dabei versucht jeder, die Farbfolgen zu legen, die auf dem vor ihm liegenden Kärtchen abgebildet ist. Das heißt es aufgepasst! Die Schlange wird immer länger und alle Spieler schauen gespannt, welche Farben sich nach und nach aneinander reihen.

Kosmos Spiele // € 5,80
Alter: ab 5
Für: 2-4 Spieler
Dauer: 15 Minuten




Flattermäuse – Flieg hinterher und fang uns ein!

Die frechen Fledermäuse sind entwischt! Fliegt mit der Fledermaus-Mama hinterher und fangt die kleinen Ausreißer ein. Doch nehmt euch vor den Spinnen-Netzen in Acht! Mit Glück und Geschick gewinnt ihr als Erster vier Flattermäuse…

Ravenburger Spiele // € 5,95
Alter: ab 4
Für: 2-4 Spieler

Fleckenmonster – Quasseln – Merken – Faxen machen

Oh Schreck – schon wieder hat das Fleckenmonster seine Freunde von oben bis unten bekleckst! Helft ihnen, die Flecken wieder loszuwerden. Mit Grips, Witz und Kreativität schafft ihr es – super Stimmung garantiert!

Ravenburger Spiele // € 5,95
Alter: ab 6
Für: 2-4 Spieler



Was ist Was: Ritter & Burgen Quiz-Spiel

Was machte die Burgen so unbezwingbar? Haben Ritter sich gewaschen? Welche Tugenden und Waffen beherrschte ein Ritter?
Das Quizspiel vermittelt spannendes Wissen über die Zeit der Ritter und Burgen. Die Spieler gewinnen Quizkarten durch richtiges Beantworten der Fragen. Packende Duelle um die schnellste Antwort sorgen zusätzlich für Nervenkitzel.

Kosmos Spiele // € 6,00
Alter: ab 8
Für: 2-4 Spieler
Dauer: 20 Minuten

Professor Sielmanns Naturquiz: Welt der Katzen

In welchen Land wurden Katzen wie Götter verehrt? Warum leuchten Katzenaugen im Dunkeln, wenn Licht auf sie fällt. Wie orientieren sich Katzen in völliger Dunkelheit?
In diesem spannenden Quizspiel mit 64 Fragen und 192 Antwortmöglichkeiten erfahren die Spieler vieles über die Geheimnisse und Merkmale von Katzen. Es gewinnt, wer die meisten Fragen richtig beantworten kann.
(In gleicher Ausstattung: Welt der Tierkinder und Welt der Hunde)

Kosmos Spiele // € 6,00
Alter: ab 8 Für: 2-4 Spieler
Dauer: 20 Minuten

Was wir lesen

Wenn man erst neun ist, wird man nicht gefragt, wenn die Eltern umziehen. Du wirst dich schon eingewöhnen, sagen allen. Schön wär’s, denkt Sami, der den alten Kastanienbaum jetzt schon vermisst.

Doch eines Tages lernt er Nicki kennen und Sami erzählt ihr von seiner wunderbaren Käfersammlung. Und Nicki zeigt ihm Minka und ihre drei Katzenbabys, die sie in einem Schuppen versteckt. Ab jetzt sind Samis Tage wie Wundertüten: Man weiß nie, was drin steckt…

Eine wunderschöne Freundschaftsgeschichte, liebevoll und warmherzig erzählt.

Kleine Leseprobe:

Samuel breitet die Arme aus und lässt sich vom Wind tragen. Die Luft ist weich und warm und angenehm. Unter sich sieht er die Stadt, den Fluss, seine Schule, den Nordpark und davor das Haus, in dem er wohnt. Pauline beugt sich aus dem Fenster und winkt ihm zu. Weit beugt

sie sich vor, viel zu weit. »Pass auf!«, schreit Samuel.

Und sie schreit zurück: »Pass selber auf, Klugscheißer.«

Aber da ist es schon passiert. Samuel verliert das Gleichgewicht, er fällt und fällt und landet sanft auf dem Bauch. In seinem Bett.

Vom Fliegen träumt er am liebsten. Und wie immer hält er den Traum für ein gutes Zeichen und denkt: Das wird ein schöner Tag. Aber als er sich umdreht, weiß er, dass sein Traum ihn getäuscht hat. Er sieht die kahlen Wände mit den verblassten hellen Flecken an den Stellen, wo bis gestern noch seine Lieblingszeichnungen hingen, er sieht die leeren Regalfächer, die herumstehenden Kartons. Von wegen schöner Tag. Heute ist ein absolut schrecklicher Tag.

Sie ziehen um. Der Traum vom Fliegen war ein Abschiedsgeschenk seines Zimmers, sonst nichts.

»Du bist ja mal wieder so amüsant wie eine Sumpfschildkröte«, sagt Pauline beim Frühstück.

Samuel zieht die Schultern hoch. »Wer kann schon amüsant sein, wenn er in einem Lagerschuppen aufwacht«, sagt er.

»Gib mal die Milch rüber.«

»Wie heißt das Zauberwort?«, sagt seine Mutter automatisch.

»Dalli-dalli.« Aber diesmal lacht niemand über seinen Witz.

Der Vater legt einen dicken, schwarzen Stift neben seinen Teller. »Hier, Sami, du musst deine Kartons noch beschriften. Mit Namen, damit die Möbelpacker wissen, in welches

Zimmer das Zeug kommt.«

Das ist eine traurige Arbeit. Im Moment wohl die traurigste Arbeit, die er sich vorstellen kann. Samuel/Bücher. Samuel/Sammlungen. Samuel/Wintersachen. Samuel/Sommersachen. Und so weiter und so weiter.

Später steht er am Fenster. Der Blick ist ihm so vertraut wie sein linker Daumen, den er sich vorhin, beim Aufeinanderstellen der Kartons, eingeklemmt hat und der ihm immer noch wehtut. Es wird auch nicht besser, als er ihn inden Mund steckt und ein bisschen daran herumnuckelt.

Hinter seinem Rücken türmen sich die ordentlich beschrifteten Kartons. Er braucht sich nicht umzudrehen, um zu wissen, wie kahl und hässlich das Zimmer aussieht, das sein Leben lang seines gewesen ist, leere Regalbretter, eine nackte Kommode, ein Schreibtisch mit einer zerkratzten, fleckigen Platte.

»Die muss man unbedingt abschleifen«, hat sein Vater gestern Abend gesagt, als er sie betrachtet hat. »Du hättest ruhig früher mal Bescheid sagen können.«

»Du hättest sie dir ruhig früher mal anschauen können«, hat seine Mutter gesagt.

Früher hat man das doch überhaupt nicht gesehen, weil immer so viele Sachen draufgelegen haben, hat Samuel gedacht, aber gesagt hat er lieber nichts. Die Stimmung war nicht danach. Samuel weiß schon lange, dass es Momente gibt, in denen man besser den Mund hält.

Ein großes, altes, knallrotes Auto biegt um die Ecke und hält gegenüber, auf der anderen Straßenseite. Samuel schaut zu, wie Anna aussteigt und die Straße überquert. Ihre grauen

Haare leuchten in der Sonne wie feiner Silberdraht. Sie ist gekommen, um ihn abzuholen. Er wird bis Samstag bei ihr und Carlotta bleiben.

»Ich will nicht, dass du mir beim Umzug ständig vor den Füßen herumläufst«, hat seine Mutter

gesagt. »Bei Anna bist du besser aufgehoben und Papa und ich können in Ruhe alles erledigen.«

Mirjam Pressler

Wundertütentage

Beltz Verlag // € 12,90

Ab 8

Übrigens stammt die Cover-Illustration von Henriette Sauvant, deren Bilder wir sehr mögen (und nicht wie im Impressum vermerkt: Henriette Sanrant…)

Hier geht’s zur Übersicht der bisher gelesenen Bücher…

Und bestellen könnt ihr das Buch hier…

Am Samstag wird’s gemütlich

Anläßlich der Paul Maar-Lesung am kommenden Samstag (19.03.) haben wir nicht nur lange auf (9.00-18.00 Uhr), es gibt auch Kaffee und leckeren Kuchen und 20% Osterferien-Rabatt auf reduzierte Bücher…
Und wer noch keine Karten für die Lesung hat, kann sie schnell hier reservieren.

Liebenswerter Nonsens, Teil 1

Das Wunderbäumchen

Manchmal gibt’s so herrlich sinnlose Dinge, die wir alle am liebsten mit nach Hause nehmen würden, wären wir nicht so wahnsinnig erwachsen…
Dabei haben wir immer eine gute Ausrede, wir müssen diese Dinge ja schließlich testen :-))
Und hier ist der Wunderbaum-Test:

Das Set besteht aus einem Schälchen, einem platten Bäumchen und natürlich (ganz wichtig!) Zauberwasser.

Den Baum in die Schale stecken, Zweige auseinandergebiegen und Zauberwasser in die Schale schütten. Und warten…

Nach etwa 1-2 Stunden bilden sich erste Kristalle…

Nach 3-4 Stunden sieht der Baum dann so aus:

Und so sieht er in voller Pracht erblüht aus:

Schööön…

Das Wunderbäumchen-Set gibt’s bei uns für € 1,50.

Werde Mitglied der Knickerbocker-Bande!

Spannung pur, Abenteuer ohne Ende und die besten Spürnasen, die du dir nur vorstellen kannst: Das ist die Knickerbocker-Bande.
Poppi, Lilo, Dominik und Axel sind die Knickerbocker-Bande und sie suchen dich als 5. Mitglied.
Ravensburger und Thomas Brezina verlosen eine Hauptrolle im nächsten Buch. Zur Besprechung des Falles reist du mit deinen Eltern nach Wien und trifft Thomas Brezina persönlich, außerdem gibt es als Trostpreise noch 49 Detektiv-Sets mit Lupe, Kamera und Kompass zu gewinnen.
Teilnahmekarten gibt es bei uns oder direkt unter:
Die Knickerbocker-Bande
Und für alle, die die Knickerbocker-Bande noch nicht kennen, gibt es jetzt acht Bände in einer Sonderausstattung für jeweils € 5,00.

Heute ausgepackt:

Kwiatkowski feiert seinen 10. Geburtstag…
Und bei dieser Gelegenheit erinnert er sich an den Anfang seiner Karriere als Detektiv. Sein erster legendärer Fall – wie war das noch?
Da gibt es plötzlich diese seltsamen blauen Zauberkugeln, die an seiner Schule verkauft werden und die angeblich jeden Wunsch erfüllen! Die Schüler blechen klaglos ihr komplettes Taschengeld für die verheißungsvollen Kugeln. Nur Kwiatkowski wittert faulen Zauber…

Jürgen Banscherus
Ein Fall für Kwiatkowski: Der große Schlangenzauber
Arena Verlag // € 7,95
Ab 8

Zum zehnten Geburtstag gibt es jetzt vier Kwiatkowski-Fälle als Sonderausgabe mit Detektiv-Gimmick…

Henri will unbedingt ihre beste Freundin Tanja verkuppeln. Wer würde sich da besser eignen als ein gut aussehender amerikanischer Austauschstudent?

Irene Zimmermann
Schule, Küsse, Liebes-Stress
Thienemann Verlag // € 9,90
Ab 12

Die Katastrophenweiber als Trickbetrügerinnen? Totaler Quatsch? Leider nein! Dieses Mal müssen Isy und Amanda wirklich um ihren guten Ruf kämpfen. Aber das ist nicht so leicht, wenn man kein Alibi hat…

Christamaria Fiedler
Sushi Criminale
Thienemann Verlag // € 12,00
Ab 12

Fußballkerle 13: Erste Leseprobe

Gerade gefunden:
Eine erste Leseprobe aus dem 13. Band der Wilden Fußballkerle: Markus, der Unbezwingbare.

Biestige Biester

„Dafür müssen sie büßen!“
Meine Stimme war immer noch heiser, doch dafür war sie jetzt rauh. So rauh wie Sandpapier mit der gröbsten Körnung und sie hätte jeden Feind in den Boden geschliffen! Doch das konnte sie nicht. Ätzende Hexenspotze! Der Feind war nicht da.
Statt ihm lag der grüne Ball auf dem Amboss und brannte sein Logo in unsere Netzhäute ein.
„Biestige Biester“ stand da in augenausbeißerisch-vulkanroter Schrift und die schlängelte sich Feuerlindwurm- und Giftnattertückisch durch die Augen und Nasenlöcher eines Flederkatzentotenkopfschädels hindurch.
Wir saßen auf Camelot, unserer Feste, und hatten das alte Holzfass in unsere Mitte gerollt. Das machten wir immer, wenn eine Gefahr heraufzog, und das, was hier gerade passierte, das sage ich euch, das war noch viel mehr.
„Los! Lies das hier vor!“, befahl ich Raban und hielt ihm den rosa Zettel vor seine Nase.
Der Junge mit der Coca-Cola-Glas-Brille zuckte erschrocken zurück.
„Wieso ich?“, fragte er, als wär der Zettel vergiftet.
„Weil du unser Manager bist“, antwortete ich, „und weil sich sonst kein anderer traut.“
Raban schluckte. Er schaute sich um. Er hoffte doch wirklich, ich hätte gelogen, doch ich hatte ihnen allen die Geschichte erzählt.
Ich hatte es keinen Augenblick länger ertragen. Der Vormittag in der Schule war die reinste Tortur. Dreimal sprang ich im Unterricht auf. Ich rannte zur Tür. Ich wollte hinaus. Ich dachte doch wirklich, es hätte geläutet. Doch dabei war es beim dritten Mal erst viertel nach acht. Mann-Oh-mann-oh! Am vorletzten Schultag musste ich zum Direktor und – Dreistündiger Hexenfurz! -der ließ mich gar nicht mehr gehen. Selbst nachdem der Schlussgong ertönt war, selbst nachdem die Putzfrau die Regalbretter abgestaubt hatte und die Blumen gegossen, selbst nachdem der Hausmeister die Schule abgesperrt hatte und verflixt noch mal zu Hause vor seinem Fernseher saß, selbst dann hielt mich der Direktor immer noch fest. Er saß einfach vor mir und grinste mich an. Dabei hatte ich ihm doch nur gesagt, was ich von der letzten Schulwoche hielt. Verflixt! Sie war die reinste Schikane. Und genau das bewies er mir jetzt. Das bewies er mir acht lange Stunden bis um viertel nach drei.
„So, von und zu Theumer,“ lächelte er triumphierend, „jetzt darfst du gehen.“
„Oh. Das ist aber schade.“, grinste ich eiskalt zurück, „Ich hab´ schon gedacht, wir spielen noch `ne Runde Kanaster.“
Doch diese Coolness war Fake. In Wirklichkeit saß mir die Angst in den Knochen. Ich floh aus der Schule. Ich sprang auf mein Bäckerradseifenkistenflaggschiff-Fahrrad und raste wie wild durch die Stadt. Ich raste nach Camelot. Ich kappte das Seil mit dem Sandsack. Ich katapultierte mich auf den höchsten der Türme und blies in das Horn: in Camelots Horn und das hallte quer durch die Stadt. Es hallte bis in den Teufelstopf, wo die Wilden Kerle trainierten. Der Holzzaun vibrierte um sie herum. Willi, unser Trainer, verlor vor Schreck seinen Hut. So standen ihm die Haare zu Berge. Und – Mann-Oh-mann-oh! – danach dauerte es keine sieben Minuten, da waren alle dreizehn Kerle bei mir. Sie stoben im Pulk in Julis Garten hinein. Sie sprangen im Fahren aus ihren Sätteln. Sie schnappten sich Leitern und Seile und stürmten dann so, als wollten sie Camelot entern, in die riesige Halle unseres Baumhauses hinein.
„Was ist los?“, fragten sie aufgeregt und wild durcheinander.
„Was ist denn passiert?“
„Markus, was soll das?“
„Warum bist du nicht zum Training gekommen?“
Doch dann entdeckten sie den Ball auf dem Amboss und als hätte sie dieses Ding hypnotisiert, verstummten sie alle sofort. Sie setzten sich wortlos. Sie sackten zu Boden. Kein „Kacke verdammte!“, kein „Sakra Rhinozeros-Pups!“, nein, nicht einmal ein „Heiliger Muckefuck!“ oder ein „Schitte!“ waren zu hören. Sie saßen nur da. Sie starrten auf das augenausbeißerisch-vulkanrote Logo und sie wurden ganz blass, als ich ihnen die Geschichte erzählte. Ja, und Maxi „Tippkick“ Maximilian, dem Mann mit dem härtesten Bumms auf der Welt, zog es alles Blut aus den Adern, als er von der Macht des Schusses erfuhr, mit der dieser Ball in meinem Zimmer einschlug. Katta-ta-wumm!
„So, und jetzt liest du bitte diesen Zettel hier vor!“
Raban, dem Held, standen seine Hörner zu Berge. Er schaute mich an, als schickte ich ihn, nur mit einer Pumuckelunterhose bekleidet, in den Ballettunterricht. Doch ich wusste, es würde noch schlimmer. Ich hatte den Brief schon heute Morgen gelesen und das war eindeutig einmal zu viel. Ein zweites Mal würde mich wahnsinnig machen. Doch die anderen mussten es hören.
„Beim brodelnden Hexenkessel! Raban, worauf wartest du noch?“
Raban nahm den Brief mit zitternden Händen. Er entfaltete das zerknüllte Papier. Er putzte die Angst von seiner Coca-Cola-Glas-Brille und würgte einen Klos aus dem Hals. Erst einen, der so groß war, wie eine Melone. Dann einen, der so groß war wie zwei. Ja, und dann würgte er noch mal so lange, bis ein ganzer Melonenlastwagen aus seinem Hals herausgeplumpst kam. Grunzender Teufelsrülpser! Und selbst dann war seine Stimme immer noch heiser.
„Okay, also gut! Wie du willst.“, flüsterte er und dann begann er endlich … nein, das stimmt nicht ganz! Halt! Dann begann er leider Gottes zu lesen.
„Hey und Hallo!“, las Raban ganz leise. „Das ist ja echt lustig. Euch gibt es in Echt. Und wir müssen Euch leider ein großes Kompliment machen: Wir haben schon so viele Sachen über euch wilde Racker gehört.“
Raban stockte der Atem. Er schnappte nach Luft und dann plusterte er sich wie ein Maikäfer auf, der ein Rhinozeros sein will.
„Wilde Racker!“, fauchte er und stampfte dabei auf den Boden. „Das steht da ja wirklich. Habt ihr das alle gehört?“
„Los, Raban, lies weiter!“, forderte ich ihn erbarmungslos auf, „Das ist erst der Anfang!“
Leon und Marlon blitzten mich an. Sie wollten mich stoppen, doch das ließ ich nicht zu.
„Raban, was ist!“, fuhr ich meinen Freund an und wenn ihr es wollt, könnt ihr es jetzt und für immer behaupten: Markus, der Unbezwingbare trägt alleine die Schuld. Er trieb die Wilden Fußballkerle in ihr Verderben.
Aber ich konnte nicht anders. Verflixt! Versteht ihr das nicht? Das ist wie bei der Fabel vom Scorpion und dem Frosch. Das hat euch Joschka doch schon erklärt, als wir uns alle vor Gonzales versteckten: vor Gonzo Gonzales, dem blassen Vampir.
„Raban, was ist?!“, wiederholte ich ungeduldig und mit diesen drei Worten nahm unser Schicksal seinen endgültigen Lauf.
„Oh, sorry.“, las Raban. „Jetzt werdet Ihr ganz bestimmt wütend. Aber Ihr wolltet doch immer, dass man aufrichtig ist. Und das sind wir jetzt, hört ihr, und die Wahrheit tut weh. Ihr seid keine Kerle, Ihr seid höchstens Racker und dass Ihr die wildeste Fußballmannschaft der Welt sein wollt, ist deshalb ein Witz. Euer Teufelstopf ist ein Bolzplatz und der schwarze Ball eine Murmel. Euer Baumhaus würde bei uns nur als Gartenlaube durchgehen. Ja, und für die Dimension Acht, in der ihr herumkickt, fällt uns leider nur ein Name ein: Pampasliga. Ha! Was sagt ihr jetzt?“
Raban, der Held, schnappte nach Luft. Seine Augen wurden größer als seine Coca-Cola-Glas-Brille und dann plusterte sich auch der Rest von ihm auf. Er wuchs auf dreifache Rhinozerosgröße. Er würde gleich platzen, so wütend war er …, doch das war zu früh.
„Lies weiter!“, befahl ich und Raban gehorchte.
„Ha! Was sagt ihr jetzt?“, las er mit bebender Stimme. „Nun, wir hoffen, Ihr kneift nicht und werft den Brief nicht gleich weg, so wie ihr es mit Vanessas Brief vor einem Jahr machen wolltet. Denn dann verpasst
ihr eure einzige Chance: Die wildeste Fußballmannschaft der Welt sind nämlich wir: die Biestigen Biester, und dass Ihr so berühmt seid und uns keiner kennt, ist eine Schande und eine Beleidigung, die alle Drachen, Nattern und Vipern sofort aus der Haut fahren lässt.
Deshalb fordern wir euch heraus. Das seid Ihr uns schuldig. Wir fordern, dass Ihr gegen uns spielt: in einer Woche, am 5. August, in der Natternhöhle in Hamm in Westfalen. Bei Sonnenuntergang erwarten wir Euch und dann werden wir es allen beweisen. Dann schießen wir Euch in die Wüste hinein und danach bis ans Ende der Welt. Dafür reißen wir uns unsere Giftzähne aus. Das versprechen wir Euch!
Doch falls Ihr so seid, wie wir es vermuten. Falls Ihr gar nicht erst kommt oder es nicht rechtzeitig schafft, nun, dann solltet ihr Euch ganz schnell verstecken. Am besten auf Camelot, in Eurem Schrebergartenbaumhäuschen, und dort solltet Ihr bleiben, bis Ihr alt und datterig seid.
Denn auch dann wird die Welt die Wahrheit erfahren. Sie wird von uns hören, wer Ihr in Wirklichkeit seid: ein Haufen kleiner Jungs, die Weihnachtsschmuck basteln und die am liebsten nicht Fahrrad, sondern Bobbie-Car fahren.
So, jetzt sind wir fertig und wir hoffen, es geht Euch noch gut. Nutzt Eure Chance, auch wenn sie gar keine ist. Der Sommer gehört dem, der am wildesten ist, und macht Euch nicht gleich in die Hosen.
Wir grüßen Euch alle mit unserem Klapperschlangengerassel!
KSSSSSS! KSSSSSS!
Eure Biestigen Biester.“

Wer noch ein bisschen weiterlesen will: mehr gibt’s hier www.diewildenkerle.de
Und Band 13 wird dann (hoffentlich) in etwa einer Woche erscheinen…

Neu im Antiquariat

Werner Färber, Detektivgeschichten
Ab 8
Jetzt nur € 3,00 statt vorher € 7,50

Kreuzworträtsel ohne Ende
Über 130 Kreuzworträtsel, Wortsuchspiele, Silben-, Bilder- und Zahlenrätsel.
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Lauras Stern – Vorschulbuch von 1 bis 10
Mit diesem Vorschulbuch könnt ihr in Lauras Welt eintauchen und spielerisch die Lernaufgaben lösen.
Ab 5
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(zum gleichen Preis erhältlich: Lauras Stern – Vorschule von A bis Z)


Mein Hexe Lilli Notizbuch
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Bei diesen Titeln handelt es sich um Mängelexemplare oder nicht mehr preisgebundene Titel.