Dieser Datenträger, »Buch« genannt, dient dem Zweck, das menschliche Hirn umzuprogrammieren, und zwar mittels einer heute ausgestorbenen Technik, die »Lesen« genannt wurde. Diese Tätigkeit erfordert lediglich eine einfache Umgewöhnung und hat keinerlei negative oder schädliche Nebenwirkungen…
Die Krähe sank zusammen und setzte sich hin. »Kannst du nicht ganz normale Sachen machen?«, jammerte sie. »Fahrrad fahren und auf Bäume klettern und so was.« »Bücher sind so gemuhtlich, Krähe. Wenn man lesen kann, weiß man fast alles!«
Es gibt nur eines, dessen sich Amelia wirklich sicher ist: sie ist tot. Mausetot, keiner-kann-mich-mehr-sehen-anfassen-oder-hören-tot. Warum und wann sie gestorben ist, daran kann sie sich nicht erinnern, nicht einmal ihren Nachnamen weiß sie. Ihre Zeit verbringt sie in einer Art Zwischenwelt, den dunklen Fluten eines Flusses, wo sie ihren Tod wieder und wieder durchleben muss.
At the age of thirty-seven she realised she’d never ride through Paris in a sports car with the warm wind in her hair…
Shel Silverstein, The Ballad of Lucy Jordan
Bist du soweit? Gehen wir! Pauline! Hast du gehört, Süße? Auf, Pauline! Gehen wir. Geht’s! Ich warte… Bist du soweit? Hör zu, ich zähle bis drei: 1,2,3! Wenn wir ankommen, sagst du höflich Guten Tag. Komm schon, meine Schöne, wir haben es eilig! Hast du dein Kuschenltier? Na toll, wir sind spät dran. Wo sind deine Schuhe? Gib die Hand, wenn du reingehst! Vergiss nicht lieb zu sein! Pauline, hörst du mich?
»Möchte wissen, wen er noch alles mit seinem Hokuspokus nervt«, grummelt der Tankwart, als der greise Indianer zum Waldrand hinaufklettert. Er lachte. »Der Mount Hood bricht aus… so einen ausgemachten Blödsinn hab ich schon lange nicht mehr gehört…«
Spätestens seit seinem zuletzt veröffentlichen Bilderbuch »Das Herz in der Flasche« bin ich ein bekennender Oliver Jeffers Fan und habe mich richtig gefreut sein neuestes Buch auspacken zu dürfen.
Es dauert nicht mal mehr eine Woche und die Schule geht wieder los. Um vielleicht ein wenig die Aufregung zu vertreiben oder um das Warten auf die Klassenkameraden zu verkürzen, ist das neue Buch der schwedischen Kinderbuchautorin Rose Lagercrantz bestens geeignet.
»Ich frage mich oft, was geschehen wäre, wenn ich meiner Mutter den zweiten Brief nicht gegeben hätte. Wenn ich ihn in kleine Stücke zerrissen und verbrannt hätte. Vielleicht wären wir dann heute noch Kohlstraßer…« Und vielleicht wäre Henrietta dann längst verheiratet und vielleicht würde dann auch ihre Mutter noch leben…
Sobald man weiß, dass es in einem Buch um einen Jungen geht, der seine Mutter langsam an den Krebs verliert und beinahe daran zerbricht, da keiner auszusprechen mag, was er schon so lange weiß und es ihn so sehr ängstigt, dass aus dieser Ohnmacht unbändige Wut wird, dann sollte man damit rechnen, dass dies eine Geschichte ist, die uns tief berühren wird…
